So wahr mir Gott helfe

Frei sein!

Geistlicher Anstoß zum Dekalog!

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2. Gebot
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes nicht missbrauchen.

„So wahr mir Gott helfe!“
Bundeskanzler und MinisterInnen hoben bei ihrer Vereidigung die Hand.
Sie versprachen, ja sie schworen, ihre ganzen Kräfte zum Wohl des Volkes einzusetzen, den Nutzen zu mehren, Schaden abzuwenden, das Grundgesetz zu verteidigen, Gerechtigkeit gegen jedermann zu üben …
Und bei einigen Ministerinnen folgte: „So wahr mir Gott helfe“.

Wenn ein Politiker, ein Soldat oder ein Priester bei seinem Amtsantritt einen Eid leistet und dabei Gott anruft, stellt er seinen Dienst unter den Anspruch der Wahrheit. So eine Person weiß gleichzeitig um ihre Begrenzungen, Fehler und die Schwere der Verantwortung, die ein Amt mit sich bringt.

Manchmal täuschen Menschen andere mit einem falschen Versprechen oder einer falschen Zeugenaussage im Gericht: Meineid. Sie missbrauchen den Namen und die Wahrheit Gottes, um eigene Interessen durchzusetzen, zu täuschen oder einfach einen Vorteil zu haben. Menschen schwören manchmal und nehmen das Wort „Gott“ in den Mund, um die Wahrheit bewusst vorzutäuschen und machen Gott auf diese Weise zu einem falschen Zeugen. Andere bedienen sich des heiligen Namens Gottes bei unwichtigen belanglosen Dingen. Und wie oft musste der Name Gottes als eine Billigung zur Gewalt herhalten.

Jesus geht in der Bergpredigt einen radikalen Weg. Er sagt: „Zu den Alten ist gesagt worden: Du sollst keinen Meineid schwören… Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht. Euer Ja sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein; alles andere stammt vom Bösen“. (Matthäus 5,33,34.37) Angesichts eines Wortschwalls, den Jesu Zeitgenossen beim Schwören an den Tag gelegt haben, erinnert Jesus an das Herz. Wenn der Schwur nur zur Bekräftigung der eigenen Worte dienen soll, weil man befürchtet, dass sie sonst nicht geglaubt werden, ist er hohl und für Christen nicht erlaubt. Wir sollen als Kinder Gottes immer die Wahrheit reden. Stehen wir jedoch als Christen vor Gericht oder vor einer Amtsübernahme, soll unser Eid in einer Welt, in der die Lüge herrscht, unsere ernsthafte Suche nach der Wahrheit und unser Zeugnis für Gott zum Ausdruck bringen.

Pfarrer Markus Grabowski


Wussten Sie schon, dass …

… Bischof Heiner Wilmer im Dom zu Hildesheim am Donnerstag, 24. November 22, 17.00 Uhr einen Gottesdienst feiern, in dem aller Opfer des Kindesmissbrauchs gedacht wird? Papst Franziskus hat zu einem jährlichen Gedenktag der Opfer aufgerufen. Auch wir tragen in diesen Tagen in den Gottesdiensten unsere Fürbitten für die Opfer des Kindesmissbrauchs Gott vor.

… Sie in der Zeit des Advents vor oder nach den heiligen Messen Gelegenheit zum Sakrament der Beichte haben …?
Sprechen Sie durchaus den Priester an.