Alle Jubeljahre wieder
Bei Jesus bleiben …
Ein Seilartist führte im Zirkus seine Kunst auf. Er balancierte ohne Absicherung mit einer Schubkarre auf einem in der Höhe gespannten Seil. Die Zuschauer hielten den Atem an. Schritt für Schritt bewegte sich der Akrobat, bis er am Ziel ankam. Das Publikum applaudierte begeistert. Nun fragte der Seilkünstler: Wer möchte in die Schubkarre einsteigen. Den Leuten war die Zurückhaltung, ja das Bangen ins Gesicht geschrieben. Da meldete sich ein kleiner Junge und schon stieg oben über den Köpfen der Leute in den Karren. Einige riefen noch: „Mach es nicht“. Doch der Junge war sich sicher. Der Seilakttänzer schritt mit dem Jungen in der Schubkarre einen Schritt nach dem anderen. Ein kleiner Wackler, neue Konzentration. Und schließlich kamen beide heil an. Als sich die Leute wunderten und den Jungen erstaunlich fragten: „Wie konntest du das tun?“, antwortete er mit froher Stimme: „Ja, wie hätte ich es nicht wagen können.
Der Seilkünstler ist doch mein Vater …“
In unserem Glauben geht es um einen Seilakt. Wir gehen über so manche Schlucht, voller Sorgen, Ängste und Ungewissheit. Am Ende wartet der Tod. Für manche ist der Abgrund des Todes die Erlösung. Sie springen hinab ohne jede Hoffnung und wollen einfach nicht mehr leben.
Als Christen können wir uns jeden Tag neu auf den verlassen, der sich am Kreuz, bei seinem Leiden und Sterben vertrauensvoll in die Hand des Vaters begeben hat. Auf einer Grabinschrift fand jemand diese kurzen Worte: „Bei Jesus bleiben“. An Allerheiligen und Allerseelen denken wir an die Toten, an den eigenen Tod und fragen: „Was kommt“.
Jesus sagt:
Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit,
und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle,
und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
Ich und der Vater sind eins. (Joh 10,28-30)
Das heilige Jahr schenkt uns eine neue Möglichkeit. Gott gibt uns die Zeit, dass wir uns in das tiefe Vertrauen inmitten unserer Selikunst einüben:
Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz.
Prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist,
und leite mich auf dem ewigen Weg!
(Psalm 139,23-24)
Pfr. Markus Grabowski!
Wussten Sie schon, dass …
… wir uns an diesem Sonntag nach Allerseelen auf den Friedhöfen und in den Kirchen einfinden, um für unsere Verstorbenen zu beten und sie der Güte Gottes anvertrauen?
… in diesen Tagen mit den Kommunionkindern auf den Weg kommen, um ihnen Jesus Christus vorzustellen und im Vertrauen zu ihm zu wachsen wollen? Ich bitte Sie um Ihr begleitendes Gebet.
… wir in unseren Gremien aktuell einige Projekte für das heilige Jahr vorbereiten? Wir wollen mit mancher Pilgerfahrt oder einer Begegnung mit den Heiligen den Glauben erneuern. Näheres folgt😊