Das Ende der Welt

Welcher Glaube!, dachte ich mir, als ich zuletzt an der Klagemauer in Jerusalem stand:
Dreimal haben die Juden den Tempel von Jerusalem aufgebaut.
Dreimal wurde er wieder zerstört.
Um das Jahr 70 nach Christus kam Kaiser Tiberius mit den Römern und machte das damals wohl prächtigste und religiös zentrale Gebäude der Antike platt. Etwa 600 Jahre später kamen die Araber und haben auf den Ruinen des Tempelbergs den muslimischen Felsendom aufgebaut.
Nicht auszudenken, wenn bestimmte jüdische Gruppen Ihr Ansinnen durchsetzen, die Moschee zerstören und darauf einen vierten Tempel in der Erwartung und zur Ehre des kommenden Messias errichten würden.
Ein solches Vorhaben könnte der Beginn vom Ende der Welt bedeuten. So, hoffentlich ohne Rachsucht, beten bis heute fromme und weniger fromme Juden am Rest des zerstörten Tempels, an der Klagemauer in beeindruckender Weise und warten auf die Ankunft des Messias.

Mit den Juden warten auch wir Christen auf die Ankunft des Erlösers, allerdings das zweite Mal.
Was uns dazwischen erwartet, spricht Jesus im Lukasevangelium so aus:

„In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schön bearbeiteten
Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus:
Es werden Tage kommen, an denen von allem, was ihr hier seht,
kein Stein auf dem anderen bleibt, der nicht niedergerissen wird.“ (Lk 21,5-6)

Wenn ich Jesus und das Evangelium recht verstehe, dann befinden wir uns immer schon mitten in
der Endzeit, in der Zerstörung, im Krieg, Hass, in Seuchen und Verfolgungen weit über die Zerstörung des Tempels
hinaus, die das Ende dieser Welt andeuten. Und nicht zuletzt wir Christen leiden unter manchen Verfolgungen,
wie jener syrische Priester, der zuletzt getötet wurde.
Bevor mir die Angst das Herz wie eine Schlinge zuschnürt und ich vor Ungeduld davonlaufe,,
blicke und höre ich nochmal gespannt auf Jesus, der längst einen neuen Tempel gründet und der mir in der Frohen Botschaft zusagt:
„Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ (Lk 21,18-19)
Na denn, bewahren wir Ruhe und rennen wir nicht kopflos dem lebendigen Tempel des Auferstandenen davon.

Ihr Pfr. Markus Grabowski


Wussten Sie schon, dass …

  • Pastor Thomas, Frau Kalkmann, Frau Niepötter und ich in diesen Tagen bei einer Werkwoche den Teamspirit erbeten und entfachen? Wir klären unseren Auftrag für St. Joseph und St. Marien und teilen davon demnächst in den Kirchorten mit.
  • die Jugend wieder ein Feuer entfacht? Am kommenden Sonntag, 17.00 Uhr sind alle Jugendlichen zum Geistlichen Abhängen Eingeladen. Wir entwickeln Ideen für einen Zeitungsartikel oder eine Jugendmesse. Komm, sei dabei.
  • unsere beiden Pfarrgemeinderäte in der kommenden Woche tagen und Leitlinien für die Pastoral unserer beiden Pfarreien setzen?
    Geben Sie Ihre Wünsche, Anliegen bei Frau Hofmacher, Herrn Bank bzw. bei Frau Böer gern ab.