Soziale Distanz

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Soziale Distanz.

Eine junge Frau berichtete mir jüngst, ihre Mutter müsste wohl in die Quarantäne. Ausgerechnet beim Nähen von Schutzmasken hat sie sich vielleicht angesteckt. Diese Ungewissheit löst bei der jungen Frau Schrecken und Furcht aus. Nun muss sie sich für eine gewisse Zeit von ihrer eigenen Mama fernhalten.

Eine Erfahrung ungewollter, schmerzhafter Entfremdung. Als Jesus gekreuzigt wurde, liefen alle seine Freunde weg. Die Erfahrung des Leidens und Sterbens Jesu war für die Jünger zu hart. Sie gingen auf Distanz. So haben sie sich das Leben mit ihrem Freund und Herrn nicht vorgestellt.

Jesus stirbt fast allein am Kreuz: Einsam, entstellt, irgendwie entfremdet. Ist der Tod nicht die Erfahrung einer trostlosen Quarantäne…?

Als es am dritten Tag nach dem Augenblick intensivster Dunkelheit dämmert, führt Maria Magdalena die entlaufenen Jünger zum Grab:

Der Evangelist Johannes hält den Augenblick fest, da Petrus die Grabhöhle, gleichsam die Quarantäne betritt:

Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte;   es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.“ (Joh 20,6b-7)

Das geöffnete Grab und die abgelegten Leinenbinden: Ein neuer Morgen – Ein Hoffnungsschimmer. Der Mann auf dem Bild schaut hoffnungsvoll nach oben zum Himmel. Vielleicht fragt er: „Gott, wann nimmst du mir mein „Schweißtuch“ vom Gesicht endlich ab…?“

Der dritte Tag ist schon im Anbruch. Der Durchbruch naht. Die Erlösung – sie kommt. Neues Leben bricht österlich durch und überwindet schon alle Distanz.

Hab noch ein wenig Geduld und Mut: „Fürchtet euch nicht!“ (Mt 28,5)

Ihr Pfr.

Markus Grabowski

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