Unkraut vergeht nicht …

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Mein Großvater hat jedes Jahr im Frühling gründlich den Acker bereitet.
Er wurde vertikutiert. Mit der Egge wurden die Unkrautwurzeln rausgeholt.
Wenn nötig, wurde Unkrautvernichter draufgespritzt.
Als dann der Weizen in die Erde fiel und aufging … Eine Augenweide.
Doch kurze Zeit später. So ein Mist … Lauter Unkräuter sprießen aus heiterem Himmel aus dem Boden. Und das jedes Jahr vom neuen …
Unkraut vergeht nicht.

Wer das Wort Gottes aufnimmt und daraus lebt, ist nicht automatisch ein fehlerfreier, sündenloser, unangefochtener Mensch. Wer glaubt, ist nicht gleich vollkommen.

Jesus sagt im Gleichnis vom Sämann und Unkraut:
„Während nun die Menschen schliefen,
kam der Feind des Sämanns, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg.
Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten,
kam auch das Unkraut zum Vorschein.“ (Mt 13,25-26)

Manche Menschen können in der Kirche ganz innig die Hände falten. Sie wirken lieb und „fromm“. Kaum sind sie raus, lästern sie, lügen sie, täuschen sie, betrügen sie, dass sich die Balken biegen. Schnell sind wir heute versucht, uns gegenseitig zum Teufel zu schicken und die Geduld zu verlieren, wenn wir das Doppelspiel entlarven.
Wo Licht ist, da ist oft auch ganz viel Schatten.

Und in der Tat: Wo Menschen schläfrig und lau werden, wo die Wachsamkeit für Gottes Wort und die Wertschätzung füreinander nachlässt, da kann sich der Böse breitmachen und seine Samenkörner streuen, soweit, dass Mord, Drogen, Hass, Missbrauch zur Zerstörung führt. Jesus will uns im Evangelium klarmachen, dass wir die Macht die Wirksamkeit des Bösen, ja des Teufels in der Welt nicht verharmlosen dürfen.

Aber keine Angst: Gib dich, gib den Menschen mit seinen zwei Gesichtern und dem Hang zum Bösen nicht zu schnell auf. Hab nur Geduld. Vertrau weiter Gott und dem Guten.
Im Evangelium hören wir: Als die Knechte im Gleichnis fragen: „Sollen wir gehen und das Unkraut ausreißen?“, da antwortet der Gutsherr: „Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut das Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte … .“ (Mt 13,29)

Gott kann trotz der Unkräuter, die in deinem Herzen wuchern, seinen guten Samen in dir wachsen lassen. Gott bricht bis zum letzten Augenblick nicht den Stab über den Menschen.
Weizen und Unkraut sind sich oft verblüffend ähnlich.
Es ist seine Sache, am Ende ein letztes Urteil über jemanden zu fällen.
Er allein weiß um dein Herz und die Ernte, die du einbringst.

Und in der Tat: Obwohl die Unkräuter meinem Großvater jährlich einen Streich spielten,
seine üppige Ernte fuhr er trotzdem ein 😊 und die Dornsträucher wurden im Feuer verbrannt…

Ihr Pfarrer Markus Grabowski


Wussten Sie schon, dass …

… Pastor Martin Runnebaum an diesem Abend, St. Martini in Stadthagen zum jährlichen ökumenischen Grillen alle Pastoren der Stadt zusammenruft? Ich bin gespannt auf die Begegnungen mit den Mitbrüdern und Schwestern der verschiedenen Konfessionen.

… wir für die Hauscaritas St. Joseph, Stadthagen dringend Menschen suchen, die bereit sind, sich für andere zu engagieren? Melden Sie sich bei Interesse gern im Pfarrbüro St. Joseph, Stadthagen. Danke.