Begraben

Ich glaube an Jesus Christus, … begraben …

„Schlafen Sie heute gut.“

Vor ein paar Tagen habe ich jemanden auf dem Friedhof beerdigt. Und dann habe ich zum ersten Mal aus nächster Nähe den Gräber beobachtet. Er kam mit einer Schaufel an das Urnengrab, verneigte sich und machte es zu.

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In einem kurzen Gespräch frage ich den Gräber, was in ihm vorgehe, wenn er fünf, sechs Gräber pro Woche auf- und zumache. Er erwiderte, dass er so manchen Verstorbenen und die Hinterbliebenen vor Augen habe und in dem Moment mitfühle. Der Gräber sehe bei den Gesprächen mit den Angehörigen in so manchem Gesicht die Unruhe, den Schmerz und das Trauern. Dann versuche er den Trauernden etwas Gutes zu sagen und wünsche ihnen:

„Schlafen Sie heute gut.“

Der Tod, das Sterben, zumal das Begraben werden löst in uns oft eine Unruhe aus.
Welche Endgültigkeit birgt dieser Anblick in sich, wenn ein Sarg ins Grab heruntergelassen und dann mit der Erde zugedeckt wird… Leben wir wirklich, um am Ende zu sterben und in der Erde in eine ewige Bedeutungslosigkeit zu versinken …?

Der Gräber auf dem Friedhof sagte mir, dass er auf jeden Fall an ein Leben nach dem Tod glaube. Und deswegen habe der Tod und der Friedhof als Ort für ihn nichts Böses an sich. Früher hätte er gesehen, wie Menschen sich gegenseitig voller Stolz und Freude gegenseitig „ihre“ mit Blumen geschmückten Grabsteine gezeigt hätten. Der Friedhof müsse aus der Sicht des Gräbers wieder mehr zu einem Ort der Begegnung werden. Es sei ihm sogar einmal auf dem Friedhof gelungen, zwei Menschen zu verkuppeln. In Konfrontation mit dem Tod würden manche Menschen die Masken fallen lassen.

Das Gespräch mit dem Gräber hat mir etwas gezeigt: Viele Menschen haben die Hoffnung, den Glauben und die Sehnsucht nach einem Leben hinter diesem Leben. Ich glaube, dass dieses größere Leben mit Jesus zu tun hat, der wie jeder Mensch begraben wurde. Paulus sagt dazu im Römerbrief:

„Wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden,
auf seinen Tod getauft worden sind?
Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod,
damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde,
in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.
Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden,
dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein.“ (Röm 6,3-5)

Ja, diese Botschaft und dieser Glaube lassen mich tatsächlich etwas ruhiger schlafen …
Ihr Seelsorger Markus Grabowski


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