Gemeinschaft der Heiligen

Diese Zeit ist für mich heilig. Da kann kommen, was will.“ So erzählte mir eine junge Frau einmal, die viel unterwegs war und kaum Zeit hatte. Aber einmal in der Woche hat sie sich für ihr Freund ganz bewusst Zeit genommen. Diese zwei Stunden waren aus ihrem Alltag ausgenommen, geblockt, gesperrt, reserviert, ausgesondert, nur dem Einem geweiht, eben heilig.

Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen. Eigentlich ist doch nur einer heilig: Gott.

Im Gloriagesang der Kirche heißt es. „Du allein bist heilig“. Heiligkeit steht für die Einzigartigkeit, Erhabenheit, Unverfügbarkeit und Unantastbarkeit Gottes. In ihm allein ist das Heil.

Und doch will Gott diese Welt an seinem Heil teilnehmen lassen. Schon im Buch Levitikus lesen wir: „Seid heilig, denn ich, Euer Gott, bin heilig“. (Levitikus 19,2) Gott hat uns seinen Sohn Jesus Christus gesandt und den heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen, damit wir eine Gemeinschaft des Heils sind. Kirche nennt Menschen, Zeiten, Orte oder Gegenstände heilig, wenn durch sie letztlich und vor allem das Heil und die Heiligkeit Gottes durchschimmert. Ein Bischof sagte einmal in einer Predigt: „Heilige sind Fenster Gottes“. Heilige sind Menschen, die in der Spur Jesu wandern, sich täglich und allerorts von seinem Licht anstrahlen lassen und ihr Leben für ihn „reservieren“.

Für uns Christen ist die Taufe die Quelle allen Heils und aller Heiligkeit. Hier tauchen wir in die Liebe und Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes und es Heiligen Geistes ein und werden von unserer Schuld abgewaschen. Die Taufe ist eine Weihe, Aneignung an Gott, den Heiligen. Das weiße Kleid steht für das neue, reine, heilige, weil mit Gott verbundene Leben. In den Sakramenten der Kirche, besonders in der Eucharistie aber auch zugleich im Wort der heiligen Schrift empfangen wir das Heil und werden zu Geheiligten, weil uns dort Christus gegenwärtig begegnet.

Die Gemeinschaft der Heiligen – eine runde Sache. Wir, die irdische Kirche, das Volk Gottes sind nicht dem Tod geweiht. Unser Leben bleibt nicht halb, es wird bei Gott im Himmel abgerundet. Die Heiligen sind Menschen, die schon unmittelbar vor Gott stehen, sie treten für die Lebenden wie für die Verstorbenen ein, damit auch wir das Ziel unserer Pilgerschaft erreichen: das ewige Heil – das Ticket für den Himmel: den „Heiligenschein“. Hast Du einen Lieblingsheiligen?

Unter den Heiligen nimmt Maria eine besondere Stellung ein. Sie ist ganz und gar offen für das Wort Gottes und wirkt an seinem Heil mit. Maria ist die Muttergottes. Sie entspricht ganz Gott. Maria ist aber auch die Mutter der Kirche, wenn sie von Jesus am Kreuz den Jüngern anvertraut wurde. „Siehe deine Mutter“. (Johannes 19,27) In ihrem Magnificat singt Maria:

Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.“ (Lk 1,46-48)

Ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen, an diesen Schatz des Heils, den Gott uns in Menschen, Zeiten, orten und Gegenständen schenkt. Und Du, was glaubst Du…?

Ihr Pfarrer Markus Grabowski


Wussten Sie schon, dass …

… wir, das Team der Hauptamtlichen im überpfarrlichen Personaleinsatz (ÜPE), Sabina Kalkmann, Pastor Thomas Thannippara und ich die Tage eine Einkehr halten und etwas für die persönliche Heiligkeit tun?

… unsere Sekretärin, Natalie Bschor ihre Arbeit im Pfarrbüro St. Marien, Bückeburg nach einem Jahr beendet und mit Magnus Kaatz ein neuer Sekretär zum 21. Juni 21 seine Arbeit aufnimmt. An dieser Stelle danke ich unseren SekretärInnen in unseren beiden Pfarrgemeinden St. Joseph und St. Marien für ihre Zuverlässige Arbeit.