Ablass

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Mit einem heiligen Jahr sind eine Wallfahrt nach Rom, das Durchschreiten einer heiligen Pforte aber auch der berühmt berüchtigte Ablass verbunden.
Was aber ist das: ein Ablass?
Ablass ist eine Art Amnestie. Nehmen wir an, jemand hat einen Raub begangen oder einen Menschen umgebracht. Dieser Mensch hat einem anderen oder dem Staat oder einer Firma einen großen Schaden zugefügt. Nun stellt sich der Beschuldigte einem Gericht. Auch wenn der Täter seine Schuld einsieht und bereut, auch wenn ihm die Schuld vergeben wird, er muss die Folgen der Schuld dennoch tragen und für eine gewisse Zeit im Gefängnis seine Strafe erleiden. Manchmal wird ein schuldiger Mensch aufgrund guter Führung früher entlassen. Die Strafe wird verkürzt oder ganz erlassen.
Als Christenmenschen glauben wir, dass Gott uns durch Jesus Christus unsere Schuld vergibt. In der Taufe streicht Gott den Schuldschein. Wir sind versöhnt. Wenn wir dennoch sündigen und wer tut es nicht, können wir im Sakrament der Beichte erneut Gnade und Vergebung empfangen. Jesus zeigt uns etwa am Beispiel der Sünderin, die ihm die Füße küsst und seinen Kopf mit Öl salbt, dass Gott immerzu zur Versöhnung bereit ist. (Lukas 7,36-50)
Die Sündenschuld ist das eine. Was aber ist mit den Folgen der Sünde? Wir alle haben das Bedürfnis, eine begangene Schuld wieder gutzumachen und dafür ein Bußwerk, eine gute Tat als Zeichen unserer Einsicht zu setzen. Ablass: Mit einem Gebet in der Intention des Papstes, mit der Betrachtung der heiligen Schrift, zuvor natürlich mit einer guten Beichte und dem Kommunionempfang können wir für uns oder für andere, auch für Verstorbene einen Ablass gewinnen. Wir wirken mit Gott, von dem allein uns Gnade zukommt, an unserem Heil und unserer Versöhnung. Gott gewährt uns und auf unsere Fürbitte, auch unseren Brüdern und Schwestern am Leib Christi, so auch den Verstobenen eine Amnestie unserer Sündenstrafen.
Die Kirche ist bei der Verwaltung ihres Glaubensschatzes, wonach einer am Heil des anderen mitwirken kann, heute sehr bedacht, insbesondere in der Rücksicht auf die Ökumene, jeglichen Ablasshandel zu unterbinden. Martin Luther kritisierte zurecht die Ablasspraxis der Kirche einst: „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“
Wenn Papst Franziskus im heiligen Jahr eine heilige Pforte auch in einem Gefängnis eröffnen wird, dann will er zeigen: Wir können uns das Heil nicht kaufen, mit guten Werken ausrechnen, nicht machen oder erschleichen. Das Heil kommt allein von Gott durch den gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Und der größte Sünder hat eine Chance auf Vergebung.
Wir können aber füreinander betend und mit guten Werken eintreten, so dass Menschen hier auf Erden und im Moment der letzten Reinigung (Fegefeuer) eine Amnestie, eine Verkürzung oder gar Aufhebung ihrer Schuldfolgen (Sündenstrafen) gewährt wird. Wir rechnen unsere Schuld dabei nicht auf, sondern setzen ein Zeichen und wissen, dass Gott allein uns erlöst und unser Heil bewirkt.

Pfr. Markus Grabowski!


Wussten Sie schon, dass …

… wir in diesen Tagen Engagierte in unseren Kirchorten Hohnhorst und Rinteln aussenden, die als Teams ihre Kirchorte begleiten werden. Vielen Dank allen Engagierten in unseren Gremien für Ihren Dienst.

… wir mit den Erzieherinnen unserer Ki`Ta`sm den Sekretärinnen und dem ÜPE-Team am kommenden Montag, 23. September 24 einen Betriebsausflug zum Steinhuder Meer unternehmen. Wir freuen uns auf die Begegnung auf dem Wasser.

… wir junge Menschen ab 18 Jahren am kommenden Montag, 23. September 24, 19.00 Uhr zu unserem Abend „Zwischen Jung und Alt“ in St. Barbara, Lindhorst einladen? Wir freuen uns darauf, einen jungen Menschen in die Kirche aufzunehmen.😊