Ring

Weg

Ring

Dach

Willst Du mit mir gehen?

Was Jugendliche sich manchmal fragen, zelebrieren Brautleute zu Beginn der Trauung beim Eintritt in die Kirche. Sie nehmen sich bei der Hand und schreiten in Begleitung des Priesters würdevoll dem Altar entgegen. Nicht selten passieren die beiden dabei das Taufbecken und sehen seitlich einen Beichtstuhl, während vor ihnen am Altar die Eucharistie gefeiert wird. Gott hat bereits in der Taufe Ja zu mir gesagt und zeigt mir auf meinem Lebensweg einen Menschen, mit dem ich auf dem weiteren Weg ein Fleisch und eine Seele werde. Dieser Weg hat mit ständiger Bereitschaft zur Versöhnung und Erneuerung zu tun. In der Mitte dieses Weges steht die gegenseitige Hingabe und Bereitschaft zur Hingabe, zum sich Verschenken, was Jesus Christus im Sakrament der heiligen Messe hinterlegt hat.

Ringe bestehen aus Gold und sind ihrer Kreisform nach unabgeschlossen. Ein Kreis hat keinen Anfang und kein Ende. Eheleute sind auf Ihrem Weg mit ihrer begrenzten, zerbrechlichen Liebe von der unendlichen Liebe Gottes umfangen. Im Vertrauen auf diese größere Liebe, trauen sich Mann und Frau einander an. Dieses Vertrauen, das Treue und Unauflöslichkeit einfordert, wird von Gott immer weiter gestärkt, veredelt und vollkommen gemacht. Paulus sagt:

Die Liebe hört niemals auf“. (1 kor 13,8)

Am Ende der Trauung steht der Segen. Der Priester umwickelt zunächst die Hände, die sich Braut und Bräutigam gereicht haben, mit seiner Stola und bestätigt den Ehebund, den Gott unwiderruflich mit den beiden schließt. Ann aber breitet der Priester seine Hände über die knienden Brautleute zum Segen wie ein Dach. Wo Menschen ein Dach über ihren Köpfen finden, da sind sie sicher, geborgen und geschützt. Im Segensgebet heißt es:

So bitten wir dich, menschenfreundlicher Gott, schau gütig auf diese Brautleute, die vor dir knien und deinen Segen erhoffen.

Dein Heiliger Geist schenke ihnen Einheit und heilige den Bund ihres Lebens. Er bewahre ihre Liebe in aller Bedrohung; er lasse sie wachsen und reifen und einander fördern in allem Guten…

Ihr Seelsorger Markus Grabowski