Weiheämter

Gott setzt Zeichen!

Das dreifache Weiheamt:

Diakon

Priester

Bischof

Der kommt auf dem Siegertreppchen weit hoch …“

So ist manchmal im auf Erfolg und Leistung ausgerichteten Sportjargon zu hören.

Das sakramentale Amt kennt drei Stufen: Bischof – Priester – Diakon.

Um die Würde und Besonderheit der Weihe darzustellen, tragen die Geweihten eine Stola, eine aus dem Heidentum übernommene antike Tradition.

Der Bischof trägt die Stola von seinen Schultern gerade runterhängend. Der Bischof steht in der „apostolischen Sukzession“. Ihm hat ein anderer Bischof die Hände bei der Weihe aufgelegt. Und diesem hat wieder ein anderer Bischof die Hände aufgelegt. Und irgendeinem Bischof haben die Apostel, die ersten Bischöfe, die Jesus ausgesandt hat, die Hände aufgelegt. Die Bischöfe stehen miteinander und in Verbindung mit dem Papst, der durch keine eigene Weihe, sondern durch Wahl sein Amt bekleidet, in der direkten Nachfolge und Gemeinschaft der 12 Apostel. Die Bischöfe leiten Teilkirchen, Diözesen, verkündigen das Evangelium und heiligen das Volk Gottes.

Der Priester trug früher die Stola auf den Schultern und am Bauch über Kreuz. Der Priester ist ein Mitarbeiter des Bischofs, von ihm gesandt und ihm zum Gehorsam verpflichtet. Auch der Priester ist dazu gerufen, die Sakramente zu spenden, das Evangelium zu verkünden und in Namen des Bischofs die Gemeinde zu leiten.

Als drittes kommen die Diakone dazu. Auch Diakone haben Anteil am priesterlichen Amt, was äußerlich an der Stola deutlich wird, die von der linken Schulter quer nach rechts zur Hüfte getragenen wird. Diakone spenden die Taufe, segnen Ehen ein, leiten Beerdigungen, verkünden das Wort Gottes und widmen sich den Armen zu. Sie können heiraten oder im zölibatär leben.

Manchmal laufen Bischöfe, Priester und Diakone tatsächlich Gefahr, nur auf das Treppchen zu schielen und Nummer 1 werden zu wollen. Papst Franziskus geißelt einen solchen Klerikalismus der Geistlichen, die sich hochmütig und distanziert von Menschen absondern und als etwas Besseres gelten wollen.

Wenn ein Geistlicher seine Stola oder seinen „Kollarkragen“ zu hochträgt, tut gut daran, Jesus im Abendmahlsaal zu betrachten. Er nahm beim Letzten Abendmahl sein edles Gewand ab und umgürtete sich lediglich mit einer „Schürze“. Bei der Fußwaschung ging er ganz nach unten an den letzten Platz. Quasi als Sklave sagte er: „Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“

(Joh 13,13-15)

Ob Papst, Bischof, Priester oder Diakon: Vertreter der Hierarchie – Männer der „heiligen Ordnung“ – Die Weihe ist ein Sakrament zum Dienst an Gott und am Nächsten. Und die Stola zeigt es an: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.“ (Mt 11,29)

Ihr Seelsorger Markus Grabowski